Im Moment ist die Inflation extrem hoch und lässt Preise weiter als sonst in die Höhe schießen. Doch woran liegt das? In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Ursachen und was Sie dagegen tun können.
Ob im Supermarkt, beim Lieblingsitaliener oder im Möbelladen – im Moment wundern wir uns, wenn es ans Bezahlen geht. Unglaublich, wie die meisten Warenpreise ansteigen. Es betrifft beinahe alles. Dinge des täglichen Lebens genauso wie Kleidung oder Urlaubsreisen. Für die gleiche Menge Geld können wir immer weniger einkaufen. Wir sprechen hier vom Kaufkraftverlust, hervorgerufen durch die Inflation. Sie gibt den Wert an, mit dem diese Verteuerung ausgedrückt wird. Deshalb wird sie auch gerne Teuerungs- oder Inflationsrate genannt.
In den letzten Jahren lag die Inflationsrate bei rund zwei Prozent oder darunter. Dadurch wurden viele Waren und Dienstleistungen zwar teurer, aber nicht so schnell. Das heißt: Wir als Verbrauchende haben das nicht so drastisch mitbekommen. Heute sieht das anders aus: Im August 2022 lag die Inflationsrate bei knapp acht, einen Monat später sogar bei zehn Prozent – so hoch wie seit fast 70 Jahren nicht mehr.¹ Das ist übrigens nicht nur in Deutschland so, sondern in vielen Ländern der Eurozone.
Wie wird die Inflationsrate ermittelt?
Um die Inflation zu berechnen, beobachtet das Statistische Bundesamt die Preisentwicklung von rund 700 verschiedenen Waren und Dienstleistungen. Diese sind unterteilt in zwölf Gruppen, zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung, Wohnungsmiete, Einrichtung, Nachrichtenübermittlung oder Bildung. Zusammen ergeben sie einen repräsentativen Warenkorb. Die jährliche Veränderung der Kaufpreise dieser Produkte wird in der Inflationsrate ausgedrückt.
Wie entsteht die Inflation überhaupt?
Wenn der Preis eines Produkts steigt, hat das meistens eine Ursache: Es ist knapp. Viele Menschen wollen es haben und es wird schneller gekauft, als es hergestellt oder geliefert werden kann. Deshalb können die Anbieter höhere Preise dafür verlangen. So beginnt die Inflation. Und sie kommt richtig in Fahrt, wenn die Verbraucher:innen befürchten, dass das Produkt bald noch knapper und noch teurer wird, und sie deshalb noch schneller einkaufen. Dieser Effekt kann sich auch auf andere Waren ausweiten, die dann ebenfalls knapper und teurer werden – und so wird die Inflationsrate weiter in die Höhe getrieben.
Aktuell hat die Inflation wohl zwei große Ursachen: Viele Güter hatten aufgrund der Corona-Pandemie große Lieferschwierigkeiten und wurden so zur Mangelware. Der zweite Grund sind die gestiegenen Energiepreise, unter denen derzeit die Produktionsunternehmen und Haushalte leiden. Das hat zur Folge, dass die Firmen sie an uns in Form von Preissteigerungen weitergeben.
Die Inflation: echt grenzwertig!
Eigentlich ist dem Staat eine gemäßigte Inflation von ungefähr zwei Prozent ganz recht. Warum? Verbraucher:innen und Unternehmen konsumieren einfach mehr, wenn sie davon ausgehen, dass Dinge später noch mehr kosten werden. Eine niedrige Inflationsrate sorgt also mit dafür, dass unsere Wirtschaft stetig wächst.
Wenn die Inflationsrate allerdings Grenzen überschreitet – wie momentan –, dann muss der Staat dafür sorgen, dass der Wert des Geldes wieder stabil wird. Andernfalls richtet die Geldentwertung größere Schäden an, weil sie beispielsweise unser Erspartes gefährdet oder langfristige Investitionen erschwert.
Was Sie in Zeiten hoher Inflation tun können
Was tun, wenn alles teurer wird und am Ende des Monats nicht mehr so viel Geld übrigbleibt? Jetzt ist es umso wichtiger, die Finanzen im Griff zu haben. Hier ein paar Tipps für Sie:
Überblick behalten
Um Ihre finanzielle Situation zu kennen, sollten Sie Buch über Einnahmen und Ausgaben führen. Und vergleichen, wo sich bei Ihnen die teuren Preise besonders stark bemerkbar machen. Scrollen Sie auf der Seite auch immer nach ganz unten, dort empfehlen wir passende Beiträge für Sie.
Energiekosten reduzieren
Behalten Sie angesichts der Energiekrise vor allem die Kosten für Strom, Heizung oder Benzin im Auge. Energiesparmaßnahmen und der Verzicht auf unnötige Autofahrten wirken sich nicht nur positiv auf unser Klima aus, sondern auch auf Ihren Geldbeutel – gerade jetzt. In einem neuen Beitrag geben wir fünf Energiespar-Tipps. Diesen finden Sie unten bei den weiteren spannenden Themen.
Größere Investitionen vermeiden
Muss der smarte Fernseher gerade jetzt sein? Oder die schicke Couch? Auch wenn Ihre Finanzen solche Anschaffungen gerade ermöglichen, bedenken Sie: Ihr momentanes finanzielles Polster kann durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten und Energiekosten später wichtig sein.
Nachhaltiger konsumieren
In diesen Zeiten zahlt es sich besonders aus, auf nachhaltigen Konsum zu achten. Warum? Weil man mit nachhaltigem Konsum spart und einen Beitrag für die Umwelt leistet. Wie das geht, verraten wir in einem speziellen Beitrag hier.
Auch wenn es zu unserem Geschäft zählt, Kredite und Konsum zu gewähren, folgen wir den Richtlinien der verantwortungsvollen Kreditvergabe. Wir unterstützen Sie dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Jetzt also Schulden machen? Nein.
Wenn das Geld durch die Inflation immer weniger Wert ist, dann sind doch auch Kredite immer billiger, oder? Diese Annahme stimmt nur bedingt – und nur, wenn die Inflation immer weiterwächst und die Zinsen gleichbleiben. Von beiden können wir aber nicht ausgehen. Schließlich unternimmt die Zentralbank ja die nötigen Schritte, um die Inflation einzudämmen. Sie hebt zum Beispiel die Zinsen an – was bereits geschehen ist.
In Zeiten wie diesen ist ein wenig Zurückhaltung beim Kauf durchaus angebracht. Belasten Sie sich nicht durch eine regelmäßige Kreditrate zusätzlich; behalten Sie stattdessen lieber einen gewissen finanziellen Spielraum. Damit sind Sie für die höheren Preise und steigenden Energiekosten gewappnet.