Nachhaltiger Konsum

Homeoffice - So bleibt der Stromverbrauch niedrig

6 Minuten
Eine junge Frau sitzt lächelnd an einem Schreibtisch vor einem PC-Bildschirm. Sie trägt Kopfhörer und nimmt an einer Videokonferenz teil.

Nicht zuletzt seit Corona ist Arbeiten zu Hause keine Ausnahme mehr, sondern die Regel – ein höherer Strombedarf inklusive. Durch die aktuellen wirtschaftlichen Einflüsse entstehen auch höhere Kosten. So lassen sich Energieausgaben und CO2-Ausstoß deckeln.

Der Wecker klingelt. Aufstehen, duschen, frühstücken und dann direkt rüber ins Arbeitszimmer. Rechner hochfahren, Mails checken, erste Videokonferenz starten. Im Homeoffice zu arbeiten ist für viele mittlerweile zum Alltag geworden. In Deutschland verbringen die Beschäftigten nach einer aktuellen Statistik durchschnittlich 1,6 Tagen pro Woche am Schreibtisch zu Hause.¹ Kein Arbeitsweg, ein flexiblerer Arbeitstag und eine bessere Work-Life-Balance – das sind aus Sicht der Mitarbeitenden die wesentlichen Vorteile.²

Homeoffice bringt grundsätzlich einen Umweltvorteil mit sich: Der Pendelverkehr fällt weg. Wer drei Tage pro Woche im Homeoffice arbeitet, kann 1.500 bis 1.700 Kilogramm CO2 pro Jahr einsparen.³

Unsere flexible Arbeit, von überall, hat allerdings oft auch eine höhere private Stromrechnung zur Folge. Computer und Smartphone laufen daheim auf Hochtouren, ab und an surrt der Drucker und das warme Mittagessen müssen die eigenen Küchengeräte produzieren. Ganz zu schweigen von dem Energiebedarf, der entsteht, um Arbeitsergebnisse hin und herzuschicken und Videokonferenzen abzuhalten. Wie hoch die tatsächlichen Stromkosten im Einzelfall sind, hängt von der Arbeitszeit, der Hardware-Ausstattung und den eigenen Gewohnheiten ab. Grob geschätzt fallen durchschnittlich etwa 1,5 bis 3 Kilowattstunden extra an.⁴ Das bedeutet bei einem Strompreis von rund 27 Cent⁵ Ausgaben von 40 bis 80 Cent pro Tag. Auf 220 Arbeitstage hochgerechnet sind das 88 bis 176 Euro im Jahr.

Den Stromverbrauch hat jedoch jeder selbst in der Hand. Mit den richtigen Maßnahmen lassen sich Energiekosten senken und die Umweltbilanz weiter verbessern. Es lohnt sich, die ein oder andere Gewohnheit im Homeoffice-Alltag zu überdenken.

Tipps für energieschonendes Arbeiten

Der größte Hebel sind die Geräte, die im eigenen Büro im Einsatz sind. Stromsparend arbeitet, wer zum Beispiel vor der Mittagspause Computer und sonstiges Devices in den Energiesparmodus versetzt und den Bildschirm ausschaltet. Zum Feierabend oder bei längeren Pausen sollten am besten alle Geräte ganz runtergefahren werden, denn auch der Standby-Modus kostet unnötige Energie. Im Durchschnitt gehen aktuell etwa zehn Prozent des Stromverbrauchs eines gesamten Haushalts auf Geräte im Standby-Modus zurück.⁶

Auch der Drucker hat in der Mittagszeit und nach Feierabend Pause, wenn er denn überhaupt noch so oft zum Einsatz kommt. Denn Ausdrucke zu sparen, reduziert nicht nur den Strom-, sondern auch den Papierverbrauch.

Sinnvoll ist es außerdem, Smartphones und Laptops sofort vom Netz zu nehmen, wenn sie aufgeladen sind. Das schont übrigens auch die Akkus.

Weiter geht es mit Videokonferenzen (kurz „Viko“): Eine Stunde Viko mit vier Teilnehmer:innen verbraucht etwa 0,6 Kilowatt pro Stunde.⁷ Wer Energie sparen will, kann bei Bedarf zum Beispiel die Kamera ausschalten – oder telefoniert einfach ab und an nochmal old fashioned mit dem Telefon.

Schließlich lässt sich bei der Beleuchtung sparen. Zum einen, indem man über die richtige Position des Schreibtisches die natürlichen Lichtquellen im Büro optimal ausnutzt. Zum anderen, indem man LEDs nutzt. Die sparen bis zu 90 Prozent Energie.

Übrigens: Haben Sie sich schon einmal überlegt, auf Ökostrom zu wechseln oder in ein Balkonkraftwerk zu investieren? Wer viel im Homeoffice arbeitet, kann dadurch den grünen Fußabdruck relativ schnell verbessern.

Mach es wie Max

Ein junger Mann mit Brille und Bart sitzt als Selfie-Aufnahme vor seinem Laptop am Tisch. Auf dem Tisch liegt ein Notizblock.

„Wenn Laptop und Smartphone aufgeladen sind, nehme ich sie vom Netz. So spare ich nicht nur Strom, sondern kann auch die Lebensdauer der Akkus verlängern.“

(Max Bornhorst, Trainee Consors Finanz)

Consors Finanz räumt mit digitalem Müll auf

Mails und Speicherkapazitäten kosten nicht nur Strom, sondern verursachen auch eine Menge CO2. Eine einzelne E-Mail mit Anhang kann bis zu 50 Gramm CO2 produzieren. Jedes Jahr produzieren das Internet und seine unterstützenden Systeme weltweit 900 Millionen Tonnen dieser Emissionen.⁸ Consors Finanz hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den eigenen digitalen „Verbrauch“ gemeinsam mit den Mitarbeitenden zu reduzieren.

Digital Cleanup Week: Bei dieser Challenge geht es darum, möglichst unnötige und nicht mehr gebrauchte Daten vom eigenen Rechner zu löschen. Bei der letzten Aktion im März 2024 haben alle Mitarbeitenden zusammen über 745 Gigabyte Speicherplatz freigeräumt. 

Nachhaltige IT: 2025 hat Consors Finanz das Label „Sustainable IT“ erhalten. Es bescheinigt dem Unternehmen, dass es umweltfreundliche, ethische und ganzheitliche digitale Praktiken umgesetzt hat. Dazu zählt auch, dass BNP Paribas sämtliche europäische Aktivitäten im Jahr 2023 auf ein gemeinsames Rechenzentrum zusammengefasst hat.

Dazu gehört im Übrigen, dass die Teams von Consors Finanz Schulungen in Sachen nachhaltige IT buchen können.

Sparen bei der Hardware

Die Ausstattung im Homeoffice übernimmt in der Regel der Arbeitgeber. Wer Einfluss auf die Auswahl hat oder ausnahmsweise selbst für die Anschaffung verantwortlich ist, kann bei der Suche natürlich auch auf den Energieverbrauch achten. Faustregel: Je leistungsstärker ein Computer ist, desto höher ist in der Regel auch sein Stromverbrauch. Es lohnt sich deshalb, vor dem Kauf genau zu überlegen, welche Prozessorleistung, Grafikkarte oder Bildschirmgröße man wirklich benötigt. Und: Laptops verbrauchen in der Regel weniger Strom als große PC-Tower.⁹

So lassen sich die Energiekosten für das Homeoffice von der Steuer absetzen

Den eigenen Stromverbrauch zu beobachten und zu reduzieren, ist die schnellste und wirksamste Methode, Energiekosten zu sparen. Darüber hinaus lässt sich ein Teil der Ausgaben für das Homeoffice später über die Steuererklärung zurückholen. Dafür gibt es die Homeoffice-Pauschale: Alle Arbeitnehmer können für jeden Homeoffice-Tag eine Tagespauschale von sechs Euro im Jahr absetzen - maximal 1.260 Euro im Jahr¹⁰. Hiervon sind die Stromkosten mit abgedeckt. Wer ein separates Arbeitszimmer hat und dieses auch Mittelpunkt der eigenen Arbeit ist, kann die anteiligen Nebenkosten wie Strom, Heizung und Internet sogar komplett absetzen. Das trifft in der Regel aber nur Selbstständige und Freiberufler.¹¹

Fazit: Kleine Schritte, große Wirkung

Das Homeoffice ist nicht mehr aus unserem Arbeitsalltag wegzudenken. Viele genießen vor allem die Flexibilität. Die damit verbundenen Mehrkosten für den Strom können Sie mit ein paar Tricks und bewusstem Verhalten gut in den Griff bekommen. Damit schlagen Sie übrigens zwei Fliegen mit einer Klappe: Weniger Energieverbrauch senkt auch die Umweltbelastungen. Wie so oft gilt auch hier: Schon kleine Veränderungen beim einzelnen können zusammengenommen eine große Wirkung entfalten.

Hinweise

1

https://www.ifo.de/pressemitteilung/2025-05-02/deutsche-sind-mehr-im-homeoffice-als-beschaeftigte-in-anderen-laendern) / https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/deutsche-homeoffice-100.html - zuletzt aufgerufen am 29.10.2025.

2

https://www.pwc.de/de/real-estate/pwcs-real-estate-institute/homeoffice-studie.html - zuletzt aufgerufen am 29.10.2025.

3

https://der-seminar.de/homeoffice-co2-einsparen/ - zuletzt aufgerufen am 29.10.2025.

4

https://www.auxmoney.com/de/spartipps/homeoffice-stromkosten.html /  https://www.vattenfall.de/infowelt-energie/strom-ratgeber/stromkosten-im-homeoffice - zuletzt aufgerufen am 29.10.2025.

5

Stand September 2025: https://www.verivox.de/strom/strompreisentwicklung/ - zuletzt aufgerufen am 29.10.2025.

6

https://www.alperia.eu/de/quanto-consumano-gli-elettrodomestici-in-standby/ - zuletzt aufgerufen am 29.10.2025.

7

Die Berechnung stammt vom Elektrizitätswerk Zürich. https://www.wirsindzukunft.ch/articles/462322815296-strom-sparen-trotz-videomeetings - zuletzt aufgerufen am 29.10.2025.

8

https://worldcleanup.org/machen/digital-cleanup-day/ - zuletzt aufgerufen am 29.10.2025.

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In diesem Artikel geben wir Tipps, wie der Kauf von Hardware generell nachhaltiger werden kann: https://www.consorsfinanz.de/nachhaltiger-zur-neuen-hardware-aber-wie-af4576fd1f29127c - zuletzt aufgerufen am 29.10.2025.

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Stand: Oktober 2025

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Details dazu, wie sich das Arbeitszimmer von der Steuer absetzen lässt gibt es z.B. bei Finanztip oder beim Lohnsteuerhilfeverein Vereinigte Lohnsteuerhilfe.