Nachhaltiger Konsum
Gesellschaftliche Verantwortung

Weihnachten: Das Fest der Liebe bewusst genießen

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Nachhaltige Weihnachten

Was gibt es Besseres zum Ende des Jahres, als es sich über die Feiertage so richtig gut gehen zu lassen? Doch in Zeiten steigender Preise ist auch zu Weihnachten mehr Ideenreichtum gefragt, wenn es um Geschenke oder das Festessen geht. Deshalb zeigen wir Ihnen in diesem Artikel, wie Sie die Festtage ganz bewusst genießen und dabei auch den Geldbeutel schonen können.

Eigentlich sollte die Weihnachtszeit die besinnlichste Zeit des Jahres sein. Gleichzeitig ist sie für viele aber auch mit Hektik und Stress verbunden. In diesem Jahr kommt auch noch der finanzielle Stress hinzu, denn egal ob Lebensmittel, Spielsachen oder Strom: Die Preise steigen weiter. Allein die Ausgaben für Spielwaren sind laut einem Preisvergleichsportal seit 2019 im Schnitt um 25 Prozent gestiegen.¹ Bei Smartphones hat sich der Preis in Deutschland in den vergangenen acht Jahren sogar fast verdoppelt.²

Mit anderen Worten: Weihnachten sollte man vorrausschauend planen. Tatsächlich will ein Großteil der Deutschen dieses Jahr weniger Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Laut einer Umfrage sinkt das durchschnittliche Geschenkbudget von 252 Euro pro Person im Vorjahr auf jetzt 250 Euro³ – und somit der niedrigste Wert seit 2014. Vielleicht ist es insgesamt eine gute Idee, einen Moment innezuhalten und zu überlegen, wie sich Weihnachten situativ anders gestalten lässt – bewusster, nachhaltiger und günstiger.


Neu ist nicht automatisch besser

Es muss nicht immer Neuware sein – das gilt auch beim Kaufen von Weihnachtsgeschenken. Wer online sucht, findet eine große Auswahl an Ausstellungs- oder B-Ware und gebrauchten Spielwaren, Tablets, Smartphones und Büchern. Oft sind die gebrauchten Artikel kaum bzw. nur einmal benutzt. So lässt sich die Kostensteigerung bei möglichen Geschenken abfedern. Wer lokale Online-Plattformen nutzt, kann zusätzlich durch Selbstabholung Versandkosten sparen und die Ware vor Ort begutachten. Und nachhaltig ist das auch: Mit dem Kauf von gebrauchten Artikeln kann jede:r dazu beitragen, den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern und den Verbrauch von Ressourcen zu minimieren. Second Hand Shopping ist im Bewusstsein der Bevlölkerung mehr und mehr angekommen. Denn viele freuen sich mittlerweile mehr über Second Hand als über Neuware. Beliebt sind vor allem Fashion und Accessoires (65%), Spielwaren (48%) oder Elektronikprodukte (37%).⁴  

Frühzeitig planen hilft

Grundsätzlich gilt: Eine frühzeitige Planung reduziert Stress und ermöglicht einen bewussteren Umgang mit dem Schenken. Es hilft, sich vorab Gedanken darüber zu machen, wer welche Geschenke erhalten soll bzw. wer was wirklich benötigt. Die Langlebigkeit des Produktes ist auch ein sinnvolles Kriterium bei der Auswahl. Hinzu kommt: Wenn man frühzeitig weiß, wer was bekommen soll, kann man die Geschenke rechtzeitig einkaufen und schon vorher Sonderangebote an Aktionstagen (wie z.B. dem Black Friday) wahrnehmen oder die Preise gut vergleichen.

Verpacken ohne extra Müll

Mit 105 verbrauchten Kilogramm Papier pro Kopf im Jahr, gehört Deutschland weltweit zu den Spitzenreitern beim Verbrauch in privaten Haushalten.⁵ Das Geschenkpapier zu Weihnachten trägt einen ordentlichen Beitrag dazu bei. Papier benötigt bei der Herstellung viel Holz und Energie. Wenn es dann auch noch eine Glitzer- oder Goldbeschichtung hat, kann es nicht mehr recycelt werden. Eine so kurze Lebensdauer muss nicht sein. Das Schöne am Geschenkpapier basteln ist, man kann im Prinzip alles verwenden, was der Hausstand so hergibt – Packpapier, Tapetenreste, Poster, Landkarten oder alte Notenblätter. Auch fürs Verzieren können Sie nach Herzenslust die Bastelschublade plündern. Geschenkpapier lässt sich also wunderbar selbst gestalten und die Beschenkten freuen sich meistens auch noch über den persönlichen Touch und die liebevolle Kreativität. 

How-to: Geschenke nachhaltig verpacken

  • Schönes Geschenkpapier nicht einfach zerreißen, sondern sorgsam auspacken und mehrfach verwenden.
  • Zeitschriften, Werbebeilagen oder alte Comics lassen sich gut zu Geschenkpapier umfunktionieren. Mit der Auswahl der Motive und kleinen Collagen lassen sich sogar noch persönliche Akzente setzen.
  • Packpapier oder Polstermatten von der letzten Onlinelieferung nicht wegwerfen, sondern zum Einpacken von Geschenken nutzen. Diese Materialien lassen sich bemalen und haben den Vorteil, dass sie nach Nutzung bedenkenlos in die blaue Tonne können.
  • Wer eine Alternative zum Papier sucht, kann Textilstoffe wie Geschirrtücher, Socken oder andere Stoffreste nutzen. Die Japaner haben daraus mit Furoshiki eine echte Kunstform gemacht.

Weihnachtsessen ohne Reste

Eine der wichtigsten Fragen, die es am besten schon vor den Festtagen zu klären gilt, lautet: „Was essen wir Leckeres?“  Denn zum Fest der Liebe wollen viele ihre Gäste kulinarisch besonders verwöhnen. Das Dilemma dabei bleibt das gleiche: Während seit einiger Zeit die Lebensmittelpreise steigen, werfen wir gleichzeitig in Deutschland zu viel weg – genauer gesagt 78 Kilogramm Lebensmittel pro Kopf im Jahr.⁶ Kleine Verhaltensänderungen können also große Wirkung erzeugen. Der Portionsrechner der Verbraucherzentrale hilft etwa dabei, die benötigte Menge an Fleisch und Gemüse genauer zu bestimmen. Jedes Gramm weniger spart nicht nur Geld, sondern hilft auch der Umwelt. Und sollten Sie noch unversehrte Lebensmittel nach Weihnachten übrighaben, freuen sich die lokalen Tafeln und Sozialverbände sicherlich über Ihre Spende. Was dabei zu beachten ist, lesen Sie hier.

Fazit: Mit unserem Konsumverhalten können wir vieles selbst verändern – wir sparen Geld, es tut uns gut und wir machen die Welt ein wenig besser.

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