Handy, Versicherungen, Streamingdienste, Sportvereine – alles Verträge und Abonnements, für die regelmäßiges Geld vom Konto abgeht. Und wie Focus Online schon beschreibt: „48 Milliarden Euro zahlen die Deutschen jedes Jahr für ihre Verträge zu viel.“ Die Option ist also durchaus gegeben, dass auch Sie versteckte Kosten in ihren Verträgen mittragen und eigentlich hunderte Euro pro Jahr sparen könnten. Nach diesem Beitrag werden Sie sich fragen: Kann ich mit der Kündigung eines meiner Verträge Geld sparen?
Handy? Geht meist nur mit Vertrag. Haftpflichtversicherung fürs Auto? Klar, da muss eine Police her. Internet zuhause? Erst nach Buchung eines WiFi-Pakets. Bindende Verträge mit Dienstanbietern gehören zum Finanzalltag der meisten Menschen. Aber je mehr man abschließt, desto schwieriger ist es, den Überblick zu behalten. Was fließt eigentlich monatlich oder jährlich wohin? Und wie viel ist das insgesamt? Unser Go-To für den besseren Finanzdurchblick bleibt das Haushaltsbuch.
Bestimmt schlummern auch noch ein paar Abos oder Mitgliedschaften im persönlichen Vertragsordner, die man nicht mehr nutzt. Den neuen Streamingdienst etwa wollte man nur mal ausprobieren, schaut aber hier eigentlich keine Serie mehr. Und auch im Fitnesscenter war man – Hand aufs Herz – eher punktuell anwesend. Um hier regelmäßige Ausgaben zu sparen, sollte man rechtzeitig kündigen. Dafür muss man die Kündigungsfristen kennen – auch dafür ist eine gute Vertragsübersicht wichtig.
Simple Tabelle schafft schnelle Übersicht
Am sinnvollsten ist es, eine übersichtliche Tabelle anzulegen, in der alle Verträge mit den monatlichen Kosten und den Kündigungskonditionen enthalten sind. So kann die Tabelle aussehen:
Vertrag | Betrag mtl. | Kündigungsfrist |
Handy | 19,20 Euro | monatlich (wenn am 04.02.2024 die Mindestlaufzeit zu Ende ist) |
Kfz-Versicherung | 12 Euro | 30.11. |
Mitgliedschaft im Sportverein | 25 Euro | drei Monate zum Monatsende (z.B. am 31.03. kündigen, am 30. Juni raus) |
Streamingdienst | 9,99 Euro | drei Tage vor der nächsten Abbuchung (jeweils am 15.) |
Jeder neue Vertrag, wird direkt darin aufgenommen. Und jeder nicht mehr notwendige Vertrag kann direkt fristgerecht gekündigt werden.
Weitere Beispiele sind:
Stromvertrag
Zeitungsabonnement
Kreditkartenabrechnung
Bankkonto
Versicherungen (private Haftpflicht, Hausrat, Unfall etc.)
Fitnessstudiomitgliedschaft
Vereinsmitgliedschaft
Softwareabonnements z.B. für Virenschutz oder bestimmte Apps
digitale Abnehm- oder Gesundheitsprogramme (z.B. Weight Watchers)
Apps als Reminder für Kündigungsfristen
Wer keine eigene Tabelle anlegen möchte, kann auch auf Apps von Kündigungsdienstleistern wie Aboalarm.de oder Volders.de ausweichen. Hier gibt man die Verträge einmal händisch ein und bekommt dann automatisch eine Erinnerung, wenn eine Kündigungsfrist ausläuft. Auch die Vertragsauflösung selbst ist direkt über die App möglich. Wichtig: Der Erinnerungsservice ist in der Regel kostenfrei, für den Versand der Kündigung berechnen die Anbieter Gebühren.
Schnell und einfach kündigen
Auf solch einen kostenpflichtigen Kündigungsservice kann man aber auch gut verzichten, denn kündigen ist im Grunde problemlos erledigt:
In der Regel reicht ein formloses Schreiben per Mail an den Anbieter aus. Ist ausnahmsweise noch eine Unterschrift erforderlich, kann man den unterschriebenen Brief einscannen und mailen.
Das Schreiben sollte immer Namen, Adresse, Datum und die Vertragsnummer enthalten.
Am besten „zum nächstmöglichen Kündigungszeitpunkt“ kündigen und keinen konkreten Termin nennen.
Die versendete Mail mit Versandzeitpunkt archivieren.
Den Vertragspartner unbedingt direkt im Schreiben um eine Bestätigung der Kündigung bitten.
Frühzeitig handeln: Ausschlaggebend für das Einhalten der Kündigungsfrist ist, wann der Anbieter die Kündigung erhält. Wer also doch per Post schickt, muss rechtzeitig zum Briefkasten.
Wer seine Verträge kennt, kann leichter sparen
Vertag abgeschlossen, abgelegt, abgehakt – so bitte nicht. Vielmehr sollte man sich regelmäßig Zeit nehmen, um immer mal wieder alle Verträge und Abos zwischen zu checken. Was ist überflüssig geworden? Was nutzt man vielleicht gar nicht mehr? Wo zahlt man zu viel?
Wer eine gute Übersicht über seine Verträge hat verpasst keine Kündigungsfrist, hat seine monatlichen Ausgaben im Blick und kann besser vergleichen, ob es günstigere Pakete oder Anbieter gibt.
https://www.focus.de/finanzen/deutschlands-preismeister/gleich-checken-wenn-sie-3-vertraege-wechseln-sparen-sie-mehr-als-600-euro-im-jahr_id_107967438.html#:~:text=48%20Milliarden%20Euro%20zahlen%20die,so%20merzen%20Sie%20sie%20aus. - Aufgerufen am 26.01.24.